Minus 2 Meter

ist eine offene Fotoserie, in der ich umgebaute oder ungenutzte Schwimmbäder dokumentiere, vorwiegend im privaten Bereich und auch vorwiegend in Einfamilienhäusern.

„Ein Schwimmbad für mich allein“, ist ein Phänomen, welches eine bestimmte Zeit in Deutschland dokumentiert. Eine Art Biedermeier, ein um sich selbst kreisen, eine Zeit in der noch wenig über Ressourcen nachgedacht wurde und der Bau eines Hauses mit eigenem Pool in der Möglichkeit Vieler lag. Von aussen unterscheiden sich die Häuser kaum von ihrer Nachbarschaft.

Der jeweilige Umgang/Umbau der Schwimmbäder und die dabei entstehenden Qualitäten mit diesem geräumigen Negativraum wird meistens für eine zusätzliche Tätigkeit „reserviert“; selten für ein Tun, das in den konventionell zugeordneten Belangen des Wohnens liegt.

Der Raum wird ganz entsprechend seiner ursprünglichen Qualität für eine Erweiterung der Vergrößerung von Etwas genutzt: für eine Bibliothek, Arbeitsraum, Musikraum, Ausstellungsraum. Es sind Räume, die einen klaren Fokus auf eine Handlung haben, in selbstverständlicher Weise monofunktional sind.

Die ungenutzten Schwimmbäder hingegen wirken wie eine Lücke innerhalb des Hauses, teilweise wie konkrete Erinnerungsräume der BewohnerInnen; gleichzeitig verrät die Abwesenheit des Wassers die architektonische Wucht des Eingriffes. Der Blick in die entschiedene Bodenvertiefung evoziert Schönheit und Langeweile zugleich. Das Bild der Abwesenheit gleicht der Stille des Vergangenen. Die Sammlung der Schwimmbäder soll in Form einer Publikation veröffentlicht werden.

Falls Sie einen solchen Raum kennen, melden Sie sich bitte! ︎ 

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